Wie arbeitet ein Designer mit einem Material, das niemand anfassen, fühlen, riechen, schmecken oder formen kann? Die Antwort darauf gibt uns der Lichtkünstler und Interaction Designer Christopher Bauder. Woher das Licht kommt, ist dem talentierten Künstler dabei eher egal – Feuer, LED oder Tageslicht, alles wird geformt, gespiegelt und gebrochen.
Mit einem Abschluss von der UDK Berlin in der Tasche konzentrierte sich Bauder gleich sein erstes experimentelles Projekt: die TonLeiter. Hier konnten alle Teilnehmer alleine oder zu zweit auf aufgebauten Leitern Songs und Sounds durch Berührungen kreieren. Mittels einem feinen Sensorensystem konnten die Berührungen in Töne transformiert werden. Dies begeisterte nicht nur zahlreiche Besucher, sondern auch Kritiker und brachte Bauder auf seiner Karriereleiter einige Stufen aufwärts.
Seit der Gründung seines Design-Studios WHITEvoid fasziniert er mit einzigartigen Kombinationen aus Licht, Raum und Musik. Dieses Jahr begeisterte er die Berliner mit “SKALAR”, einer Licht -und Soundinstallation im Kraftwerk. Gemeinsam mit dem Musiker Kangding Ray ließ er spielerisch multi-dimensionale Räume aus Lichtstrahlen in den dunklen Ecken des Kraftwerk Gebäudes erscheinen. Erzählt wurde damit die Reise durch das menschliche Gefühlsspektrum – Begeisterung, Angst, Verwunderung oder Überforderung. Perfekt auf die Musik abgestimmte kinetische Spiegel und programmierte Lichtspiele ließen einen in eine andere Welt eintauchen, aus der man am liebsten nie wieder auftauchen wollen würde.
Und weil Kreativität gerne auch belohnt wird, war es keine große Überraschung, dass Bauder gemeinsam mit seinem Studio einen Darc Award für das Projekt im Kraftwerk diesen Dezember erhielt. Wir sind jetzt schon gespannt auf die vielen inspirierenden Lichtspiele, die Bauder noch in Zukunft für uns parat hält.