Das Ende des 20. Jahrhunderts von Joseph Beuys
„Das ist die alte Welt, der ich den Stempel der neuen Welt aufdrücke“, so der Künstler.
Die Plastik besteht aus insgesamt 44 Steinen, die aus dem Innern eines erloschenen Vulkans bei Kassel abtragen wurden. Sie symbolisieren eine über Jahrhunderte gewachsenen „alten Welt“ auf die Joseph Beuys nun seinen Stempel der neuen Welt aufgedrückt hat, indem er aus dem dichten und harten Material der Säulen ein Stück herauslösen ließ. Die entstandenen Löcher füllte er mit einer Tonkugel sowie einem Stück Filz und schloss sie dann mit mehreren Stöpseln. So erzeugte der Künstler einen Kontrast zwischen gewachsener und bewusst hergestellter Form, zwischen Natur und Ratio, der zugleich als Dialog zwischen „alt“ und „neu“ gelesen werden kann.
Um seine Arbeit verwirklichen zu können, griff Beuys in den Steinbruch ein und verletzte die gegebene Oberflächenstruktur der Basaltsäulen. Mit dem anschließenden Arbeitsschritt bezeugte er jedoch sein Bedürfnis, die selbst hergestellten Verwundungen wieder zu heilen.
