Das Durchmischen von Kulturen und ihren Traditionen innerhalb unserer Gesellschaft zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk von Nevin Aladag. Nicht nur in ihren Skulpturen, sondern auch in Filmen, Soundaufnahmen und Performances greift sie dieses Thema auf. Die Künstlerin fügt in der Werkgruppe mit dem Titel Social Fabric Teppichfragmente zu neuen hybriden Objekten zusammen.
Es handelt sich hierbei nicht um historische Textilfragment, obwohl man dies aufgrund der Muster und Farbgebung vermuten könnte. Der globalisierte Handel unserer postkolonialen Welt bildet sich in Social Fabric in einem ornamentalen Gleichklang ab. Hochwertige Handarbeit, Fabrikproduktionen, Seide und Synthetik stehen gleichberechtigt nebeneinander.
Mit der des Paravents wählt Aladag ein klassisches Möbelstück, beziehungsweise Dekorationsobjekt, das dem Schutz vor unerwünschten Blicken und der räumlichen Abgrenzung dient. Indem die Künstlerin aber Teppichfragmente aus ihrer bodenbedeckenden Funktion herauslöst und sie als ein vertikales Gegenüber präsentiert, bietet sie eine neue Lesart an.
Das Kunstwerk ist derzeit im Gropius Bau in Berlin zu sehen.
